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ZINKMANGEL MUSS BEHOBEN WERDEN - AM BESTEN MIT DER ERNÄHRUNG



Stressempfindlich? Haarausfall? Infektanfällig? Müde? Leistungsschwach? Schlechte Haut? Oder vielleicht unerfüllter Kinderwunsch? Das alles kann ein Zinkmangel sein.

 

Man solle umso mehr Zink zu sich nehmen, je mehr Phytinsäure bzw. Phytat man täglich über die Ernährung aufnimmt.

Phytinsäure ist ein Pflanzensstoff, der insbesondere in Getreide, Saaten, Nüssen und Hülsenfrüchten enthalten ist.

Je mehr Pflanzenkost man also zu sich nehme, umso mehr des wichtigen Superelements brauche man. Denn Phytinsöure hemme dessen Aufnahme.

 

Die DGE hat sodann 3 Gruppen geschaffen:

 

1.  Leute, die wenig Phytinsäure (330 mg/Tag) zu sich nehmen, brauchen 11 mg (Männer) bzw. 7 mg (Frauen) Zink

2.  Leute, die mittelmäßig Phytinsäure (660mg/Tag) zu sich nehmen, brauchen 14 mg (V

Vollkornprodukte und wenig Hülsenfrüchte, dafür reichlich tierische Produkte

Gruppe 2 ernährt sich vollwertig, unter Umständen sogar vegetarisch oder vegan, achtet aber bei der Wahl der Getreideprodukte darauf, dass diese angekeimt oder fermentiert sind (Sauerteigbrot), bei der Wahl der Hülsenfrüchte, dass diese vor dem Verzehr eingeweicht (angekeimt) wurden

Gruppe 3 isst unfermentierte und ungekeimte Vollkornprodukte, reichlich Hülsenfrüchte und deckt den Proteinbedarf vorwiegend mit pflanzlichen Proteinquellen, wie Sojaprodukten

 

Aus obiger Darstellung nun könnte man schließen, dass Vegetarier und Veganer ganz besonders stark von einem Mangel betroffen sind. Das Spurenelement wird daher häufig auch als ein „Problemelement“ für Vegetarier bezeichnet.

 

Zink aus tierischen Lebensmitteln sei nämlich viel besser aufnehmbar als aus pflanzlichen Quellen.

 

Das Spurenelement hat viele wichtige Aufgaben im menschlichen Körper, was man schon allein daran sieht, dass es Bestandteil von bis zu 300 Enzymen ist. Enzyme sind meist Proteine, die im Körper bestimmte Funktionen und Aktionen in die Wege leiten (katalysieren), ohne sich dabei selbst zu verändern. Ein Beispiel ist die Alkoholdehydrogenase, ein Enzym, das am Alkoholabbau beteiligt ist.

 

Leidet man an Zinkmangel, so merkt man dies besonders an Haut- und Schleimhautproblemen sowie an einer schwachen Abwehrkraft. Das liegt daran, dass Haut, Schleimhäute und das Immunsystem zu den Zellsystemen mit hoher Zellteilungsrate gehören. Bei einem Mangel kann aber genau diese schnelle Zellteilung nicht mehr so rasant ablaufen, wie es für diese Zellsysteme nötig wäre.

 

Rasch kommt es zu den Symptomen:

 

-      Geschmacksstörungen (Mundschleimhaut)

-      Durchfall (Darmschleimhaut)

-      Dermatitis und Akne (Haut): Forscher konnten bei jungen Männern direkt eine Akne auslösen, wenn diese nur 12 Tage lang eine zinkarme Ernährung erhielten. In ähnlichen Studien konnten mit einer solchen Ernährung Aphthen, Gesichtsausschläge und Fußpilz ausgelöst werden. Wurde das Spurenelement anschließend wieder verabreicht, verschwanden die Symptome so schnell wieder, wie sie gekommen waren.

 

-      Erhöhte Infektanfälligkeit (Immunsystem)

 

-      Verzögerte Heilprozesse und Wundheilungsstörungen (äußerlich Haut/innerlich Schleimhäute)

 

-      Verzögerte Genesung: Das Spurenelement erhöht die Selbstheilungskraft des Organismus gar so stark, dass eine Studie aus dem Jahr 2004 zeigen konnte, wie höhere Zinkspiegel bei Patienten, die an einer Lungenentzündung litten, die Genesung beschleunigten und Krankenhausaufenthalte verkürzten. Selbst bei Magengeschwüren kann das Element den Heilprozess fördern und zu einer frühzeitigeren Genesung führen.

 

-      bei Kindern kann es bei einem Mangel zu Wachstumsstörungen kommen

 

Haarausfall

 

Da auch die Haarfollikel zu den Bereichen mit schneller Zellteilungsrate gehören, macht sich ein Defizit nicht selten auch durch Haarausfall bemerkbar. Wird das Zinkdefizit behoben und war es der alleinige Grund des Haarausfalls, setzt rasch wieder neuer Haarwuchs ein.

 

Infektanfälligkeit

 

Das Spurenelement ist besonders für seine abwehrsteigernde Wirkung bekannt, weshalb es in Grippezeiten oft als Bestandteil von Brausetabletten gegen Infekte bzw. zur Steigerung der Abwehrkraft verkauft wird. Leider ist dann der Zink meistens in Begleitschafft von Vitamin C! Doch Vitamin C und Zink zusammeneingenommen schließt sich in der Wirkmechanismus gegenseitig aus. (Einnahme Zeitraum mind. 30 min. Abstand)

 

Das Spurenelement wirkt antiviral und steigert merklich die Immunfunktionen.

Bei einem Mangel hingegen nimmt die Aktivität der verschiedenen Abwehrzellen (T-Helfer-, T-Killer- und der natürlichen Killerzellen) drastisch ab und es kommt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit.

 

Entgiftung wird kaum möglich

 

Auch in Sachen Entgiftung und Entschlackung gilt Zink als wesentliche Komponente des körpereigenen Schutzsystems. Denn das Spurenelement ist ein wichtiger Baustoff von Enzymen, die der Körper zu Entgiftung einsetzt.

 

Als Bestandteil der Alkoholdehydrogenase hilft es beispielsweise bei der Akloholentgiftung, als Bestandteil des Metallothionein bei der Schwermetallentgiftung und als Bestandteil der Superoxiddismutase bei der Bekämpfung freier Radikale – um nur 3 Beispiele zu nennen.

 

Leidet man an einem entsprechenden Defizit, kann der Organismus folglich nicht mehr so gut entgiften, so dass bei Entgiftungs- und Detoxkuren immer auch der Zinkspiegel kontrolliert werden sollte.

 

Depressionen

 

Studien haben ferner gezeigt, dass das Spurenelement – wenn ein Defizit vorlag – wie ein Antidepressivum wirken kann, wenn man es einnimmt. Ein entsprechendes Defizit kann also schwermütig machen.

 

Die Erklärung dafür ist, dass das Element ein wichtiger Bestandteil eines Enzyms ist (der Aromatischen L-aminosäure-Decarboxylase), das beim Aufbau von Serotonin mithilft. Und Serotonin ist bekanntlich ein wichtiger Botenstoff, der an einem ausgeglichenen Seelenleben mitbeteiligt ist.

 

Kognitive Störungen

 

Auch für die geistige und neurologische Fitness bis ins hohe Alter ist das Element unentbehrlich. So weiß man, dass Patienten, die an Alzheimer oder Parkinson leiden, häufig u. a. viel zu niedrige Spiegel aufweisen.

 

Heri würde also eine Behebung der vorliegenden Nährstoffmängel (Zink, Vitamin D, Magnesium, Omega 3 etc.) oft schon zu einer Besserung der Symptome oder wenigstens zu einem verlangsamten Fortschreiten der Erkrankung führen.

 

Sehschwäche im Alter

 

Wenn das Augenlicht nachlässt, könnte auch hier ein Mangel beteiligt sein, denn das Spurenelement ist ein Co-Faktor des Augenvitamins (Vit. A).

Es lässt sich regelmäßig feststellen, dass der Zinkspiegel der Netzhaut parallel zum Sichtverlust sinkt.

 

Diabetes

 

Das Spurenelement ist überdies Bestandteil der Speicherform des Insulins, so dass es auch ganz besonders für Diabetiker entscheidend ist, den eigenen Zinkstatus zu überprüfen.

 

Diabetiker mit niedrigen werten leiden überdies unter viel stärkeren Begleiterscheinungen wie Bluthochdruck, koronaren Arterienerkrankungen und erhöhten Triglycerid-Werten.

 

Wenn man dann noch bedenkt, wie häufig Diabetiker über schlecht heilende Wunden klagen, das Spurenelement aber genau diese Heilprozesse fördert, wird schnell klar, dass es für Diabetiker außerordentlich wichtig ist.

 

Selbst ein bloß geringer Mangel wird mit massiven gesundheitlichen Auswirkungen während der Schwangerschaft in Verbindung gebracht.

 

Hierzu zählen unter anderem atonische Blutungen nach der Geburt, die sich selbst nicht mehr stillen, unzureichende Wehen, eine überlange Schwangerschaft sowie ein ungewöhnliches Geschmacksempfinden.

 

Da in der Schwangerschaft und Stillzeit der Bedarf des Spurenelements steigt, ist hier besonders darauf zu achten, dass auch wirklich genügend davon aufgenommen wird.

 

Fruchtbarkeitsstörungen

 

Im menschlichen Körper gibt es manche Regionen, die besonders zinkreich sind. Dazu gehören die Spermienflüssigkeit, die Prostata, die Nebenhoden sowie die Eierstöcke.

 

Bei einem Mangel sind alle diese Zonen unterversorgt. Beim Mann kommt es zu einer Verminderung der Spermienanzahl. Die noch übrigen Spermien verlieren an Beweglichkeit.

 

Erst wenn man wieder gut mit dem Spurenelement versorgt ist, steigt die Fruchtbarkeit von Mann und Frau wieder an.

 

 Medikamente, die den Zinkspiegel senken:

 

-      ACE-Hemmer

-      Antazida (PPI)

-      Antibabypille

-      Bestrahlungs- und Chemotherapien

-      Ciclosporin A (bei Morbus Crohn, Colitis ulceroa, schwere Neurodermitis- und Psoriasis-Formen)

-      Cortison

-      Diuretika

-      DMPS und EDTA

-      Eisenpräparate

-      Lipidsenker (Cholesterinsenker, Statine)

-      Tetracycline (Antibiotika)

 

Das Spurenelement hat zahlreiche positive Auswirkungen auf das Immunsystem und die Lungen.

Gleichzeitig hemmt das Spurenelement die Vermehrung von Viren und wirkt entzündungshemmend.

Es gibt zahlreiche Studien, die zeigen, wie ein entsprechender Mangel schwere Verläufe von Covid-19 verursachen können

 

Diese chronische Krankheiten können hin zu einem Mangel führen:

-      Allergien

-      Arthritis

-      Autismus

-      Diabetes

-      Akute und chronische Infektionen

-      Alle Erkrankungen, die mit Durchfall einhergehen können

-      Krebs

-      Magersucht

-      Nierenkrankheiten oder auch

-      Die Kryptopyrrolurie, die lange Zeit in Vergessenheit geraten war, in letzter Zeit aber von immer mehr Therapeuten wieder berücksichtigt wird.

 

Bei der Kryptopyrrolurie handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, die 10 % der Bevölkerung betrifft und die mit einem hohen Verlust dreier Vitalstoffe einhergeht: Zink, Mangan und Vitamin B6.

Viele Menschen wissen nicht, dass sie KPU-Betroffene sind. Über einen einfachen Urintest kann dies jedoch beim Arzt überprüft werden.

 

KPU-Betroffene leiden nicht an einem speziellen Symptom, sondern an einer regelrechten Symptomvielfalt, was unschwer vorzustellen ist, wenn man weiß, dass diesen Menschen mindestens 3 Vitalstoffe fehlen.

 

Sie fehlen dazu noch in so hohen Dosen, dass der erhöhte bedarf mit der Nahrung nicht mehr aufgefüllt wrdenkann.

 

Zur KPU-Symptomatik gehören z. B. die folgenden Beschwerden:

 

-       häufige Kopfschmerzen oder Migräne

-      Depressionen oder Stimmungsschwankungen

-      Konzentrationsstörungen und Müdigkeit bis hin zu ADHS/ADS

-      Schwindel

-      Schlafstörungen

-      Augenprobleme

-      Häufig liegt eine Schilddrüsenerkrankung vor

-      Niedriger Blutdruck

-      PMS

-      Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

-      Und viele weitere mehr...

 

Bei KPU werden abgesehen von Mangan und Vit B6 2x täglich je 15 mg Zink eingenommen. Meist fehlen bei KPU auch die Vitamine D und B12 sowie Magnesium und Chrom.

 

Das Spurenelement Zink befindet sich in vielen Lebensmitteln. Nachfolgend die Werte der wichtigsten:

 

-      Fleischprodukten und Käse 2-5 mg/100g

-      Getreideprodukte 2-4 mg/100g

-      Spitzenreiter sind gleich nach den Austern mit 8-9 mg pro Auster die Ölsaaten, wie z. B. Kürbiskerne 7mg/100 g

-      Leinsaat und Mohn. Früchte und Gemüse hingegen liefern recht geringe Mengen des Spurenelements 0,1 – 1 mg / 100 g.

 

Darüber hinaus kommt es nicht nur auf den Gehalt des Spurenelements in einem Lebensmittel an, sondern auch auf die übrigen Stoffe, die es in diesem Lebensmittel sonst noch gibt und die die Zinkresorption behindern oder auch fördern können.

 

In Milchprodukten beispielsweise hemmt das Casein und die hohen Calcium- und Phosphatmengen die Aufnahme des Spurenelements.

 

In Hülsenfrüchten, Ölsaaten und Getreide wiederum ist es insbesondere die Phytinsäure, die sich an das Spurenelement binden und damit dessen Verwertbarkeit reduzieren können.

Beachtet man bei der Zubereitung von Hülsenfrüchten und Getreide einige Kleinigkeiten (die in einer gesunden Küche sowieso gang und gäbe sind), dann kann die Phytinsäure abgebaut und die vorhandene Zinkmenge zu einem höheren Anteil resorbiert werden.

 

Hülsenfrüchte und Ölsaaten werden vor dem Verzehr einige Stunden lang in Wasser eingeweicht und auf diese Weise angekeimt. Das bedeutet nicht, dass man schon einen Keimling sehen muss. Es genügt, dass der Keimprozess angestoßen wird.

 

Der Keimprozess führt dazu, dass im Samen das Enzym Phytase aktiviert wird. Phytase baut die Phytinsäure ab, so dass diese jetzt das Zink (und andere Mineralstoffe) nicht mehr an sich binden kann!

 

Bei Getreide verfährt man idealerweise ebenso.

Sauerteig, fermentierter Teig, lang gehen gelassener Teig reduzieren die Phytinsäure, da auch so das Enzym Phytase aktiviert wird.

 

Quellen:

 

Zink – empfohlene Zufuhr, Referenzwerte Zink DGE, 09.09.2020

 

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Karcioglu, Zexnel A. zinc in the eye survey of ophthalmology 27.2 1982

 

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