KREBSRISIKO SELBST REDUZIEREN
- agneskalaitzis
- 8. Nov. 2023
- 4 Min. Lesezeit

Welche Lebensmittel wirken sich krebsfördernd aus?
Ganz schön viele.
Welche dagegen der Entstehung von Krebs entgegenwirken?
Beiden werden sie hier erfahren.
Im Buch „Super Immunity“ stellt Dr. Joel Fuhrman Studien vor, die sich dem Zusammenhang zw. der Ernährung und Krebserkrankungen widmen.
Er kam zu dem Ergebnis, dass viele naturbelassene Lebensmittel spezifische medizinische Eigenschaften aufweisen, die die Entstehung von Krebs hemmen und die Krankheit auf unterschiedliche Weise bekämpfen können.
Tierische Nahrungsmittel können das Risiko einer Krebserkrankung erhöhen. Insbesondere Fleisch, Wurstwaren und Milchprodukte sorgen dafür, dass größere Mengen an Geschlechtshormonen wie Testosteron und Östrogen im Organismus zirkulieren und das Krebsrisiko fördern.
Tierische Lebensmittel erhöhen zudem den IGF-1-spiegel, also das Vorkommen der so genannten insulinähnlichen Wachstumsfaktoren, die mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung gebracht werden.
Nicht umsonst weisen Vegetarier ein bis zu 40% geringeres Krebsrisiko auf.
Krebszellen lieben Zucker und da sich diese Zellen sehr schnell teilen, benötigen sie auch eine große Menge davon. Wenn regelmäßig Zucker verzehrt wird, führt dies zu einem chronisch erhöhten Insulinspiegel.
Neuste Forschungen haben nachgewiesen, dass die meisten Krebserkrankungen nicht nur in Verbindung mit dem Zucker an sich entstehen, sondern dass die Krebszellen zudem das durch den Zuckerverzehr in erhöhtem Maß vorhandene Insulin und auch IGF-1 für ihr Wachstum verwenden und somit alle 3 Substanzen für ihre Vermehrung nutzen.
Pflanzliche Lebensmittel hingegen enthalten große Mengen an Phytonährstoffen, Antioxidantien und Ballaststoffen, die jeweils zur Senkung des Krebsrisikos beitragen und in tierischen Produkten, und in industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln nicht zu finden sind. Ballaststoffe regulieren unter anderem den Östrogenspiegel im Blut und können diesen daher bei Bedarf senken.
Ein hoher Östrogenspiegel steht bekanntlich mit einem erhöhten Krebsrisiko in Verbindung, so dass sich der ausreichende Verzehr von Ballaststoffen in diesem Fall besonders positiv auswirken kann.
Darüber hinaus reduzieren Ballaststoffe das Darmkrebs-Risiko und unterstützen das Immunsystem bei der Verrichtung seiner immens wichtigen Aktivitäten im Zusammenhang mit der Zerstörung entarteter Zellen.
Bei den Phytonährstoffen und Antioxidantien handelt es sich um biologisch aktive Substanzen, die sich in unseren pflanzlichen Lebensmitteln befinden. Sie sind in der Lage, die gefährlichen freien Radikale, die über viele Wege in den Körper gelangen abzufangen und unschädlich zu machen.
Da freie Radikale auch an der Vermehrung von Krebszellen beteiligt sind, können insbesondere diese antioxidativ wirkenden Substanzen die Entstehung von Krebserkrankungen reduzieren. Ihre gleichzeitig immunaktivierende Eigenschaft trägt dazu bei, dass die körpereigenen Abwehrkräfte aktiviert werden.
Dr. Fuhrman erfand das Akronym GOMBBS, um alle Lebensmittel die nachgewiesenermaßen krebsbekämpfende Eigenschaften aufweisen, unter einem Begriff unter einem Begriff zusammenfassen zu können. Grünes Blattgemüse gilt aufgrund seiner besonderen Inhaltsstoffe als das Lebensmittel schlechthin.
Sein hoher Chlorophyllgehalt und viele weitere bioaktive Substanzen können freie Radikale unschädlich machen, das Immunsystem stimulieren und so einer Tumorentwicklung effektiv entgegen wirken.
Auch die Kreuzblütengewächse, zu denen Brokkoli, Blumenkohl, Weißkohl und viele andere Gemüsesorten zählen, enthalten so genannte Isothiocyanaten. Diese Inhaltsstoffe sind bekannt für ihre zahlreichen krebshemmenden Eigenschaften.
Eine Studie hatte gezeigt, dass ein vermehrter Konsum von Kreuzblütengewächsen die Gesamtinzidenz vo Krebserkrankungen um die Hälfte senken kann, während eine weitere Untersuchung Kreuzblütengewächsen eine 57%ige Reduktion von Darmkrebserkrankungen nachweisen konnte.
Lauchgemüse, wie Zwiebeln, Knoblauch, Schalotten, Lauch und frühlingszwiebeln, enthält so genannte Organoschwefelverbindungen, die beim Kauen, Zerkleinern und Zerstampfen dieser Lebensmittel freigesetzt werden.
Es konnte wissenschaftlich belegt werden, dass das Prostatakrebs- und Magenkrebsrisiko erheblich reduziert wird, wenn größere Mengen dieses gesunden Gemüses und Pilze verzehrt werden. Das Flavonoid Quercetin, das sich vor allem in Zwiebeln finden lässt, kann außerdem das Tumorwachstum senken und tötet überdies Darmkrebszellen ab.
Es gibt spezielle Pilzsorten, die therapeutisch bei Krebsleiden eingesetzt werden. Hierzu zählender Shiitake Pilz, der Maitake Pilz oder der Reishi Pilz. Aber auch heimische Speisepilze enthalten einige krebsbekämpfende Substanzen, zu denen auch Angiogenesehemmer, Aromattasehemmer und Antigen bindende Lektine gehören. Sie blockieren die Östrogenproduktion und verhindern das Wachstum von Krebszellen.
Isst man täglich Pilze, so kann dies das Brustkrebsrisiko erheblich senken.
Doch über Pilze habe ich schon ausfühlich geschrieben, z. B. unter dem Link:
Pilze bei Prostatakrebs: :
https://www.naturheilkunde-fachberatung.de/post/pilze-essen-bei-prostata-krebs-ein-muss-der-hilft
Shiitake bei Gebermutterkrebs:
und viele mehr.
Beeren, wie wilde Heidelbeeren, schwarze Holunderbeeren, Himbeeren, schwarze Johannisbeeren, Erdbeeren etc., enthalten außergewöhnlich hohe Mengen an Antioxidantien was ihnen eine Top-Plaziereung auf Dr. Fuhrmans Liste einbrachte. Um von der herausragenden Wirkung der Beeren aus optimale Weise zu profitieren, sollten die Beeren in eine selbst gemachte Schokoladensauce, die aus hochwertigem Kakaopulver hergestellt wird, gedippt werden.
Die Kombination aus dem antioxidantienreichem Kakao und den antioxidativen Substanzen der Beeren gelten als besonders gesundheitsförderlich, da es zu einem Synergieeffekt beider Lebensmittel kommt. Dadurch kann die Menge der absorbierten Antioxidantien insgesamt verdoppelt werden.
Bohnen, Erbsen und Linsen sind sehr reich an Nährstoffen. Sie haben einen besonders hohen Anteil an Proteinen und Ballaststoffen, sind jedoch überwiegend fett- und kalorienarm.
Stehen mindestens 2 x pro Woche Hülsenfrüchte auf dem Speiseplan, so kann das Darmkrebsrisiko um bis zu 50% verringert werden. Zusätzlich konnte ein schützender Effekt gegenüber Krebserkrankungen der Niere, des Magens, des Mundraums, der Speiseröhre und der Luftröhre festgestellt werden.
Samen und in geringerem Maße auch Nüsse, wie die Walnuss, sind reich an Proteinen, Mineralstoffe, Antioxidantien und gesunden Fetten. Vor allem Leinsamen, Hanf- und Chiasamen sind hervorragende Omega-3-Quellen. Unzählige Studien haben die positive Wirkung der Chiasamen im Zusammenhang mit der Entstehung von Tumoren bereits bestätigt. Auch die Walnuss ist aufgrund ihrer besonderen Nährstoffzusammensetzung für ihre krebshemmende Wirkung bekannt.
Eine gesunde Ernährung unterstützt den Körper bei sämtlichen Regulationsprozessen – bis hin zur Regulierung der Zellteilung und Eliminierung entarteter Zellen. Daher kann jeder Mensch mit dem regelmäßigen Verzehr naturbelassener und biologisch angebauter Lebensmittel selbst einen großen Beitrag zu Erhaltung oder Wiedererlangung seiner Gesundheit beitragen.
Quellen:
Dr. Fuhrman „How to live, for life“
Larsson SC et al., “Association of diet with serum insulin-like growth factor I in middle-aged and elderly men. Am J clin Nutr. 2005 May, 81(5): 1163-7
Bao PP et al, Fruit, vegetable, and animal food intake and breast cancer rist by hormone receptor status. Nutr Cancer. 2012 Aug: 64(6).675-84
Higdon JV et al., Cruciferous vegetables and human cancer rist: epidemiologic evidence and mechanistic basis. Pharmacol Res. 2007 Mar; 55;(3): 24-36
Powolny AA, Singh SV Multitargeted prevention and therapy of cancer by diallyl trisulfide and relatesd Allium vegetable-derived organosulfur compounds. Cancer Lett. 2008 Oct 8; 269(2): 305-14
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