GEBÄRMUTTER MYOME - DER WISSENSCHAFT UND DIE NATURHEILKUNDE
- agneskalaitzis
- 4. Juli 2024
- 7 Min. Lesezeit

Myome sind gutartige Geschwulste in der Gebärmutter, die in den allermeisten Fällen auch gutartig bleiben, also so gut wie nie bösartig werden.
Sie betreffen 20 bis 40 % aller Frauen über 35 Jahren.
Myome können klein bleiben, sie können jedoch ach recht schnell wachsen.
Oft verursachen Myome keine Beschwerden. Je nach Größe und Lage der Myome können sie jedoch auch zu Schmerzen, unangenehmem Druck oder anderen Symptomen führen, beispielsweise zu ständigem Harndrang, wenn das Myom auf die Blase drückt.
Myome können je nach Lage und Größe des Myoms unterschiedliche Symptome haben:
- Starke Monatsblutungen
- Oft Eisenmangel mit Anämie
- Verlängerte Monatsblutungen
- Schmerzhafte Monatsblutungen
- Unterleibsschmerzen
- Druck- oder Schweregefühl im Unterleib
- Verdauungsbeschwerden wie z. B. Verstopfung
- Harndrang
- Schmerzen im Rücken oder in den Beinen
- Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs
Myome gedeihen in Gegenwart von Östrogenen. In der Menopause bilden sich die Myome daher meist zurück – es sei denn Hormonersatztherapien werden durchgeführt.
Wenn Myome keine belastenden Symptome auslösen, werden sie nicht behandelt. Wenn es zu Beschwerden kommt, wird je nach Alter der Patientin, Familiensituation sowie Lage und Größe des Myoms entschieden, welche Therapie im Einzelfall in Frage kommt.
Zur Verfügung stehen:
- Die operative Entfernung nur des Myoms
- Die operative Entfernung der gesamten Gebärmutter
- Medikamente
- Neuere nicht-operative Methoden wie die Embolisation und die sog. Magnetresonanz-geführte fokussierte Ultraschallbehandlung (MRgFUS-Therapie) des Myoms, wobei insbesondere letztere nur in einigen Kliniken mit entsprechend spezialisierten Abteilungen durchgeführt wird.
Liegt das Myom so günstig, dass es operativ, aber gebärmuttererhaltend entfernt werden kann, ist das gerade bei großen Myomen oft eine Erleichterung. Doch verhindert dies nicht, dass neue Myome nachwachsen.
Selbst aus wissenschaftlicher Sicht ist eine von 5 Gebärmutteroperationen überflüssig, so dass man von einer noch viel höheren Dunkelziffer ausgehen kann.
Laut einer Studie aus 2015 erhalten 40 % der Myom- und Endometriosepatientinnen außerdem keine alternativen Therapien, bevor ihre Gebärmutter entfernt wird. Man greift also lieber gleich zum Messer oder anderen lukrativen Methoden.
Die bei Myomen eingesetzten Medikamente sind nicht besonders wirkungsvoll, sie können allenfalls kurzfristig die Symptome lindern.
Da sie überdies häufig sehr nebenwirkungsreich sind und daher nur über einen kurzen Zeitraum hinweg eingesetzt werden dürfen, gelten Medikamente bei Myomen nicht wirklich als Lösung, die das Problem ein für allemal beheben könnte.
Bei den sog. GnRH-Analoga beispielsweise handelt es sich um Hormone, die die Östrogenproduktion drosseln, so dass die Östrogene das Myomwachstum nicht mehr antreiben können und das Myom schrumpft.
Was gut klingt, ist alles andere als gut, denn GnRH-Analoga versetzen die Frau in einen den Wechseljahren vergleichbaren Zustand, so dass sie auch an den entsprechenden Beschwerden leidet: Hitzewallungen, Osteoporose, Stimmungsschwankungen, Libidoverlust etc.
Daher darf das Mittel längstens 6 Monate eingenommen werden. Wird es abgesetzt, wächst das Myom umgehend nach, es sei denn inzwischen haben die tatsächlichen Wechseljahre eingesetzt.
Ein weiteres typisches Myom-Medikament enthält den Wirkstoff Ulipristalacetat.
Es verändert die Progesteronrezeptoren auf dem Myom so, dass das Hormon Progesteron keine wachstumsstimulierende Wirkung mehr auf das Myom ausüben kann.
Das Mittel darf jedoch seit 2020 nur unter bestimmten Voraussetzungen gegeben werden, nämlich nur bei mittleren bis starken Symptomen, nur bei Frauen, die noch nicht die Menopause erreicht haben und nur bei Frauen, für die eine Embolisation nicht geeignet ist oder bei denen diese bereits fehlschlug. Auch in diesen Fällen darf das Mittel nur jeweils 3 Monate lang gegeben werden. Dazwischen müssen mindestens 8-wöchige Pausen liegen.
Die dreimonatigen Einnahmen können so oft wiederholt werden wie nötig. Allerdings berichten manche Frauen davon, dass die Wirkung im ersten Einnahmeintervall zwar sehr gut war, im nächsten jedoch nachließ.
Da das Mittel ferner zu schweren Leberschäden führt, müssen die Leberwerte stets vor und nach den dreimonatigen Einnahmezyklen überprüft werden.
Übergewicht erhöht das Risiko vieler Erkrankungen und so auch das von Myomen, wie Studien bereits aus den 1970er und 1990er Jahren zeigten. Will man das Myom-Risiko möglichst niedrig halten, sollte der BMI unter 20,44 liegen, wie eine Studie aus 2015 ergab.
Die schulmedizinischen Eingriffe sind oft belastend. Die richtige Ernährung kann bei Myomen enorm helfen – wie es die Wissenschaft nachweist.
Was lässt sich bei Myomen aus naturheilkundlicher Sicht noch tun?
Besonders wichtig ist der Einfluss der Ernährung auf die Myome und deren Entwicklung.
Sojaprodukte enthalten sog. Phytoöstrogene, also Pflanzenstoffe, die einerseits (bei Östrogenmangel) östrogenähnlich wirken können, andererseits die Wirkungen der körpereigenen Östrogene abschwächen können.
Daher dürften Sojaprodukte keine negativen Auswirkungen auf Myome haben – was auch im Jahr 2009 in einer Studie bestätigt wurde.
In einer früheren Studie von 2001 entdeckte man sogar einen schützenden Effekt von Soja, da jene Frauen, die mehr Soja verzehrten, seltener Diagnosen erhielten, die zu einer Gebärmutterentfernung führten.
Ähnlich wie bei Brustkrebs könnte es sich hier so verhalten, dass Soja für Frauen, die diese Lebensmittel bereits zeitlebens zu sich nehmen, schützend wirken, bei anderen dieser Schutzeffekt ausbleibt.
Die Studie aus 2009 zeigte auch, dass es umso häufiger zu Myomen kam, je mehr Alkohol eine Frau trank.
Schon 1 Bier pro tag kann das Risiko, ein Myom zu bekommen, um 50 % erhöhen – so eine Untersuchung aus 2004.
In einem Review aus 2017 konnte man ebenfalls erkennen, dass Alkoholkonsum das Myomrisiko erhöhte.
Myome sind in jenen Bevölkerungsgruppen am häufigsten, die eine fleischreiche Ernährung praktizieren und wo auch am meisten Alkohol getrunken wird – wie Studie von 2004 nachweist. Meist wird rotes Fleisch als Risikofaktor genannt.
In Studien zeigte sich kein schädlicher Effekt von Milchprodukten auf Myome. Im Gegenteil, bei jenen Frauen, die Milchprodukte vertragen – scheinen die selbigen eine gewisse Schutzwirkung zu haben, man vermutet aufgrund der enthaltenen Mineralstoffe Calcium, Magnesium, Phosphor und der kurzkettigen Fettsäuren – Buttersäure.
Eine fettreiche Ernährung wird im Allgemeinen mit einem erhöhten Östrogenspiegel in Zusammenhang gebracht, der nun wieder das Myomwachstum fördern könnte. Die Ergebnisse von Studien jedoch zeigen wie so oft, dass Fett nicht gleich Fett ist.
Im Mai 2014 erschien inm American Journal of Clinical Nutrition eine Studie , in der sich anhand der Daten von mehr als 12 000 Frauen zeigte, dass sich das Myomrisiko durch den Verzehr von gesättigten Fetten reduzieren ließ. Allerdings waren es insbesondere die kurz- und mittelkettigen gesättigten Fettsäuren, die sich positiv auf das Myomrisiko auswirkten, also nicht etwa Schweine- oder Rinderfett, sondern vielmehr Kokosöl.
Für viele Menschen nicht minder erstaunlich dürfte die nächste Erkenntnis dieser Untersuchung sein: Frauen, die gerne Fisch aßen und daher besonders viele langkettigen Omega-3-Fettsäuren zu sich nahmen, schienen ein höheres Myom-Risiko zu haben!
Omega-3-Fettsäuren könnten – laut den Studienautoren – bestimmte Zellsignalwege und auch die Genexpression so beeinflussen, dass die Myombildung angeregt werde.
Allerdings konnte nicht geklärt werden, ob es tatsächlich die Omega-3-Fttsäuren im Fisch waren, die das Myom-Risiko steigen ließen oder nicht etwa die ebenfalls zahlreichen im Fisch enthaltenen Umweltgifte, wie z. B. Polychlorierte Biphenyle, krebserregende organische Chlorverbindungen mit u. a. hormonähnlicher Wirkung.
Natürlich sind langkettige Omega-3-fettsäuren im richtigen Maß und im richtigen Verhältnis zu anderen Fetten wichtig, doch müssen diese nicht mit Fisch eingenommen werden. Eine rein pflanzliche Alternative sind fischfreie Nahrungsergänzungsmittel, wie z. B. die Algenölkapseln oder das Algenöl in der Flasche von effective nature.
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Nichtsdestotrotz zeigen Erfahrungsberichte, dass eine pflanzenbasierte Ernährung, die ab und zu etwas Fisch, aber keinerlei Fleisch oder Milchprodukte enthält, Myome schrumpfen lassen kann.
Es kommt also auf Gesamternährung an.
Im Mai 2010 las man im American Journal of Clinical Nutrition, dass eine Ernährung mit hohen glykämischem Indesx und hoher glykämischer Last die Entstehung von Tumoren fördere – und zwar sowohl von bösartigen als auch von gutartigen wie den Myomen. Denn eine solche Ernährung erhöht den Spiegel des IGF-I genauso wie die Bioverfügbarkeit des Östradiols. Beide sorgen für ein rasches Wachstum der Tumoren.
Eine Ernährung mit hohem glykämischem Indesx bzw. hoher glykämischer Last enthält einen hohen Anteil isolierter Kohlenhydrate wie z. b. Zucker und zuckerhaltige Produkte sowie Back- und Teigwaren aus Weißmehl.
Natürlicher Zucker aus Früchten und Gemüsen oder auch aus vollwertigen Getreideprodukten stellt kein Problem dar.
Vitamin-D-Mangel sollte bei Myomen unbedingt vermieden werden, da ein solcher das Risiko für eine Myomentstehung erhöht und bei bestehenden bereits zu beschleunigen scheint – wie bereits im Jahr 2013 gleich 3 Studien zeigen konnten. Man fand keine Frau, die Myome hatte – deren der Spiegel mind. 100 aufwies.
Im Dezember 2016 las man dazu im Journal Medicine, dass die Einnahme von Vitamin D bei Patientinnen mit zuvor niedrigem Vitamin-D-Spiegel das Wachstum vorhandener Myome einschränken.
In einer Studie von Mai 2010 ergab sich, dass Frauen, die an Schilddrüsenerkrankungen leiden, häufig auch Myome haben. Offenbar ist es auch hier das Östrogen, das beide Erkrankungen fördern kann bzw. ein Östrogen-Progesteron-Ungleichgewicht – Östrogendominanz.
Oft entwickelt sich eine Östrogendominanz infolge einer übermäßigen Aromatase-aktivität. Die Aromatase ist ein Enzym, dass Testosteron in das Östrogen Östradiol umwandelt. Ein häufiger Grund für eine erhöhte Aromatase-aktivität ist Übergewicht.
Sog. Xenoöstrogene, also östrogenähnlich wirkende Umweltgifte (Pestizide, Stoffe in Kosmetika und Reinigungsmitteln oder Weichmacher in Kunststoffen (BPA, BPS, BPF)) tragen ebenfalls zu einer Östrogendominanz bei.
Natürlich können auch konkret östrogenhaltige Medikamente zu einer Östrogendominanz führen oder beitragen.
Chronische Entzündungen tragen zu fast jeder chronischen Erkrankung bei. Entzündungsstoffe wie der Tumornekrosefaktor alpha (TNF-a) und Interleukin 6 scheinen auch in der Entstehung von Myomen eine Rolle zu spielen. Eine andere Untersuchung bestätigte bei Myomen die Anwesenheit von Immunzellen die für Entzündungsprozesse typisch sind.
Entzündungshemmende Maßnahmen sollten daher in jedem Fall zu ganzheitlichen Therapie bei Myomen gehören. Diese passe ich für jede Patientin personalisiert an.
Eine pflanzenbasierte Ernährung ist deshalb so wirkungsvoll bei Myomen, da ihre Pflanzenstoffe eine regulierende, entzündungshemmende, antioxidative und antiproliferative Wirkung haben.
In einer Studie von 2014 werden verschiedene Pflanzenstoffe vorgestellt, die sich allesamt positiv auf das Myomwachstum auswirkte:
EGCE: Grünteeextrakt
Curcuperin
Resveratrol
Isoliquritigenin (Süssholz)
Quercetin mit Zink
Ellagsäure: (Granatapfel, dunkle Beeren)
Senfölglykoside (Indol-3-Carbinol): Kohlarten, Kresse, Senf, Rucola, etc.
Lycopin
Allicin
Sulforaphan
Lassen sie ihren Hormonspiegel überprüfen, um eine mögliche Östrogendominanz aufzudecken. Erst dann können sie gezielte Maßnahmen ergreifen.
Bei Fragen helfe ich Ihnen gerne persönlich.
Quellen:
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Second Affiliated Hospital of Wenzhou Medical University, association Between Vitamin D and the Development of Uterine Fibroids, Clinical Trials. Gov.
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